Von den Bäckereien häufen sich die schlechten Meldungen: Ob Oebel oder Hofmeister – einige Unternehmen der Branche sind in den vergangenen Monaten in die Insolvenz geschlittert. Die „WirtschaftsWoche“ hinterfragt in einem aktuellen Artikel, warum so viele Brötchenketten zu kämpfen haben.

Im August hat die Bäckereikette Hofmeister Brot Insolvenz angemeldet. Das Landauer Unternehmen ist keine kleine Backstube: An 123 Standorten in Rheinland-Pfalz, Saarland, Hessen und Baden-Württemberg betreibt es Filialen. Es ist nicht die erste Bäckerei-Insolvenz in diesem Jahr. Bereits im Januar hat die 400 Filialen starke Kette „Lila Bäcker“ die Pleite bekannt gegeben. Die Insolvenz ist mittlerweile beendet, das Unternehmen wagt mit neuer Gesellschaftsstruktur und einer ausreichenden Kapitalbasis den Neubeginn ­ – allerdings nur noch mit rund 270 Filialen.

Von anderen Bäckern gibt keine so guten Nachrichten: Die Thüringer Großbäckerei Frischback mit ihren 100 Filialen hat die Produktion nach der Insolvenz im Frühjahr mittlerweile eingestellt. Das Familienunternehmen Eisold aus Radeberg hat im April Insolvenz angemeldet, im Mai die Achimer Stadtbäckerei. Im Juni folgte der Großbäcker Kronenbrot – der bereits zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren Insolvenz anmeldete –, kurz darauf die Filialkette Oebel mit mehr als 150 Läden. Die Bäckerbranche steht damit entgegen dem deutschlandweiten Trend.

Der Verband Deutscher Großbäckerein, den die WirtschaftsWoche zitiert, sieht die Probleme vor allem in den strukturellen Veränderungen der Branche. Schließlich hätten mittlerweile fast alle großen Handelsketten Backstationen in ihren Läden etabliert – so machen Discounter und Supermärkte den Bäckern massiv Konkurrenz. Für die bleiben ihre Fixkosten, vor allem die Mieten, weiterhin hoch. Hinzu kommen der Personalmangel oder die sommerlichen Hitzewellen.

Der Verband geht daher davon aus, dass die Pleitewelle daher auch noch nicht vorüber ist. Das könnte dann auch zu wirtschaftlichen Problemen in der gesamten Wertschöpfungskette führen. GFL-Geschäftsstellenleiter Fabian Sarafin empfiehlt daher auch Lieferanten sich rechtzeitig abzusichern.