Mit einem Anteil von rund 50 Prozent sind Familienunternehmen eine der wichtigsten Stützen der deutschen Volkswirtschaft. Ihr Bedarf an Working Capital wird sich in den kommenden Jahren erhöhen – Investitionen stehen etwa für die Digitalisierung an. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Euler Hermes und Roland Berger. Doch die Finanzierung von Familienbetrieben steht vor dem Umbruch.

Familiengeführte Unternehmen haben weniger Schulden als nicht-familiengeführte Betriebe und eine bessere Eigenkapitalquote. Aufgrund ihrer konservativen Finanzierungsstrategie verfügen sie über eine solide Kapitalstruktur. Allerdings zahlen sie auch mehr Zinsen für Kredite und sind beim Working Capital-Management oft weniger effizient. Außerdem kann eine zu konservative Finanzierungsstrategie auf einen Investitionsstau hindeuten. Familienunternehmen werden daher in den kommenden Jahren frisches Kapital für Innovationen und Investitionen brauchen.

Ihre größte Herausforderung ist die Generationennachfolge: Bis zum Jahr 2022 stehen 150.000 Eigentumsübertragungen deutscher Firmen an  – oft verbunden mit neuen Kapitalstrukturen. Banken und Private Equity Investoren gewinnen dadurch laut Studie an Bedeutung.

Traditionelle Straukturen sorgen nicht mehr für ausreichend Working Capital

GFL-Geschäftsführer Marcus Sarafin ist sich jedoch sicher, dass aufgrund der sich stark ändernden Bankenlandschaft – verstärkt durch die konjunkturelle Delle – in naher Zukunft die traditionellen Finanzierungsstrukturen unzureichend werden. „Es bedarf einer neuen, frühzeitigen Ausrichtung: Familienunternehmen sollten sich frühzeitig mit Asset-basierten Lösungen beschäftigen – gerade, wenn sie eine gute bis sehr gute Verhandlungsposition gegenüber den Banken haben.“ Dabei ist bei vielen Familienunternehmen laut Studie der Gang zur Hausbank immer noch der präferierte Weg, um insbesondere umfangreiche Kontrollrechte und Steuerungsrechte zu vermeiden. Die meisten pflegen enge und langfristige Geschäftsbeziehungen zu ihren Hausbanken.

Neben der finanziellen Ausrichtung wird auch das richtige Kommunikationsmanagement aus Sicht von GFL zunehmend wichtiger. So zahlen Familienunternehmen im Schnitt höhere Kreditzinsen. Während diese im Untersuchungszeitraum von Euler Hermes und Roland Berger (2010-2014) bei Nicht-Familienbetrieben bei 5,7 Prozent lagen, waren es bei Familienunternehmen 6,1 Prozent. Der Grund ist eine geringere Transparenz: Familienunternehmen erlauben Kreditgebern nur ungern umfassende Einblicke in ihre Geschäftsbücher. Für die Kreditgeber steigt damit die Unsicherheit und daswahrgenommene Risiko.

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