Die wirtschaftliche Lage in der Türkei hat sich verschlechtert, besonders der Währungsverfall gibt Anlass zur Sorge. Nach Einzelprüfungen sichert der Bund Exporte in die Türkei weiterhin mit Hermes-Bürgschaften ab, berücksichtigt künftig aber auch die Devisenwirksamkeit des Geschäfts.

In nur einem Monat hatte die Türkische Lira gegenüber dem US-Dollar rund 40 Prozent an Wert verloren. Die Bundesregierung reagiert darauf, indem sie die Beschlusslage zu Export-Garantien modifiziert. Auch  künftig können Lieferungen und Leistungen in die Türkei mit Bürgschaften abgesichert werden – sowohl zu kurz- als auch zu mittel- und langfristigen Zahlungsbedingungen. Dass das auf Einzelfallbasis entschieden wird, ist ebenfalls nicht neu. Künftig wird jedoch auch die Devisenwirksamkeit des zur Deckung beantragten Geschäfts berücksichtigt.

„Wenn der Bund diese Überprüfung durchführt, dann zeigt das mehr und mehr den Ernst der Lage des Landes“, sagt GFL-Geschäftsführer Marcus Sarafin. „Die Risiken steigen weiterhin, andererseits merken wir deutlich, dass die deutschen Exporteure auch ihre Aktivitäten deutlich reduziert haben bzw. sehr vorsichtig geworden sind. Fakt ist, die Türkei stellt heute ein hohes politisches Risiko dar.“

Die Bundesregierung unterstützt das Türkei-Geschäft trotz der wirtschaftlichen und politischen Probleme. So gibt es dieses Jahr keine Obergrenze der staatlichen Absicherung mehr. Vergangenes Jahr waren die Hermes-Bürgschaften noch bei 1,5 Milliarden Euro gedeckelt. Laut Tagesspiegel hat die deutsche Regierung im ersten Halbjahr 2018 Exporte in die Türkei in Höhe von 832 Millionen Euro abgesichert.

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