Die Mehrheit der deutschen Banken verdient im Firmenkundengeschäft ihre Kapitalkosten nicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Boston Consulting Group (BCG). Problematisch sei vor allem das Geschäft mit den Großkunden.

Wie das Finance Magazin berichtet, haben zwar 65 Prozent der deutschen Firmenkundenbanken ihr Ergebnis nach Kapitalkosten zwischen 2013 und 2015 steigern können, 60 Prozent der Banken könne ihre Kapitalkosten allerdings nicht erwirtschaften.

Geschäft mit dem Mittelstand ist profitabler

Niedrige Zinsen, ein langsameres Wirtschaftswachstum, steigende regulatorische Kosten und die Konkurrenz durch Fintechs machten den Banken zu schaffen, so das Fazit der BCG. So erreiche kaum eine Bank eine angemessene Profitabilität. Schwierig ist vor allem das Geschäft mit Konzernen. Hier gehen die Vorsteuergewinne seit 2013 um sechs bis zehn Prozent zurück. Profitabler ist da das Mittelstandsgeschäft: Hier legte der Vorsteuergewinn um mehr als zehn Prozent zu.

Nicht nur in Deutschland gestaltet sich das Firmenkundengeschäft schwierig: In Nordamerika konnten zwischen 2013 und 2015 nur 32 Prozent der Banken, in Asien sogar nur 29 Prozent ein positives und wachsendes Ergebnis nach Kapitalkosten erzielen. In Westeuropa waren es 43 Prozent. Banken, die besonders erfolgreich waren, waren das laut BCG, weil sie ihr Nicht-Kreditgeschäft stark ausgebaut hätten.

Fehlende Digitalisierung der Banken

Bis 2020 rechnet BCG nur noch mit einem Ertragswachstum von jährlich 0,4 Prozent im Firmenkundengeschäft. Ein Grund sei, dass es den deutschen Banken an einem Digitalisierungskonzept fehle. Diese könne etwa im Risikomanagement helfen, Bonitätsverschlechterungen der Kunden frühzeitig aufzudecken.

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