Schluss mit Mahnungen: Die Zahlungsmoral in Deutschland verbessert sich stetig und war im September besser als das ganze Jahr über. 14,9 Prozent zahlten in diesem Monat ihre Rechnungen verspätet oder gar nicht, das meldet die Wirtschaftsauskunftei Bürgel. Annähernd so gut war die Zahlungsmoral das letzte Mal im November 2013.

Deutschland liegt damit im Trend der Industrienationen: Während Forderungen in den Schwellenländern immer später beglichen werden, stagniert die Zahlungsmoral in den Industrieländern oder sinkt 2015 sogar leicht, so das Ergebnis einer Studie des Kreditversicherers Euler Hermes.

Grund für die verbesserte Zahlungsmoral ist die gute Konjunktur. Denn das Zahlungsverhalten hängt sowohl von der Zahlungsbereitschaft als auch von der Zahlungsfähigkeit, also der Liquidität der Unternehmen, ab. Das durchschnittliche Zahlungsziel liegt in Deutschland bei 26 Tagen, wenn Unternehmen zu spät zahlen, dann durchschnittlich um 21 Tage.

Die meisten Nicht- oder Spätzahler gibt es im Saarland, in Berlin und Bremen. Die beste Zahlungsmoral herrscht hingegen in Sachsen und Thüringen. Auch je nach Branche variiert das Zahlungsverhalten. So gehören Unternehmen in den Bereichen Wasserversorgung, Logistik oder Bergbau mit höherer Wahrscheinlichkeit zu den Spätzahlern, während es im Öffentlichen Sektor nur geringe Zahlungsschwierigkeiten gibt.