Schweizer Exportunternehmen sind stark von Risiken betroffen. Zu den Hauptrisiken zählen dabei das Währungs-, das Delkredere- und das konjunkturelle Risiko. Zu diesem Ergebnis kommt der Exportrisiko-Monitor der Berner Fachhochschule und der Kreditversicherung Euler Hermes Schweiz.

56 Prozent der Unternehmen gaben bei der Befragung an, wegen der Währungssituation Aufträge verloren zu haben. Auf das Währungsrisiko sind Schweizer Unternehmen stark sensibilisiert und ergreifen wirkungsvolle Massnahmen. So erhöht die Hälfte der Unternehmen den Einkauf im Ausland, während sie gleichzeitig die Kosten in den Schweiz senken. 32 Prozent der Unternehmen können ihre Rechnungen im Ausland in Schweizer Franken stellen, 24 Prozent erhöhen bei der Frankenaufwertung die Preise im Ausland.

Deutlich mehr – und zwar 88 Prozent der Unternehmen – waren in der Vergangenheit vom konjunkturellen Risiko betroffen. Während sich jedoch 95 Prozent vorm Währungsrisiko schützen, ergreifen gerade einmal 77 Prozent Massnahmen gegen das konjunkturelle Risiko. Die häufigsten Schutzmassnahmen sind dabei Diversifikation – die Präsenz in mehreren wichtigen Exportländern –, die frühzeitige Anpassung der Ressourcen in den entsprechenden Ländern, oder der komplette Rückzug aus einem Land bei konjunkturellen Problemen.

Vom Delkredere- oder Kreditrisiko sind 55 Prozent der Unternehmen betroffen. Bei 25 Prozent der Unternehmen haben ausländische Kunden Rechnungen nicht bezahlt, zehn Prozent hatten dadurch bereits mit Liquiditätsproblemen zu kämpfen. Dennoch werden Garantien, Kreditversicherungen oder Inkasso durch Drittunternehmen eher selten eingesetzt.

Dabei sei es für lange Sicht wichtig für die Schweizer Exporteure, den Einsatz der Absicherungsmassnahmen zu überdenken, so ein Fazit der Studie. Denn, wenn Konkurrenten wie etwa chinesische Maschinenhersteller mit ähnlich guten Produkten auftreten, werden die Kunden voraussichtlich nicht mehr zur Vorauszahlung bereit sein. Eine kundenfreundliche Risikoabsicherung kann dann zum entscheidenden Konkurrenzvorteil werden.

Den kompletten Exportmonitor finden Sie hier.