Der Kreditversicherer Euler Hermes hat sich in seinem aktuellen Focus, Ausgabe 7 vom 26.6.2013 zum einen mit der aktuellen Wirtschaftslage in Deutschland und dem Verhältnis von Deutschland zur Schweiz beschäftigt.

Zuerst zeigt der Kreditversicherer auf, dass die deutsche Wirtschaft im Jahr 2012 an Dynamik verloren hat, und daher das BIP von 2,1% im Jahr 2011 auf 0,9% im letzten Jahr gesunken ist. Trotzdem sinken die Insolvenzzahlen weiter. Im Jahr 2012 wurde ein Rückgang von 6% erreicht, wodurch nur noch 28 297 Insolvenzfälle gemeldet wurden. Dies entspricht dem Niveau von 2000. Positiv dabei ist, dass dieser Trend sich erneut auf alle großen Branchen ausweitet, sodass der Handel einen Rückgang von 9% verzeichnen konnte, das Bauwesen einen Rückgang von 5,5% und das verarbeitende Gewerbe immerhin 0,4% weniger Insolvenzfälle melden musste. Leider verzeichnen die Branchen, die von diesem Trend nicht erfasst werden, meist einen starken Anstieg der Insolvenzzahlen. So geht es unter anderem der Textilindustrie (+31%) und der Computer-und Elektroniksektor die einen Anstieg von 5,8% zu verzeichnen haben. Weiterhin zeigt der Euler Hermes auf, dass in fast allen Bundesländern, mit Ausnahme von Thüringen (+8%), Hamburg (+5%) und Schleswig-Holstein (+4%), die Insolvenzzahlen sinken. Auffällig ist, dass die Zahlen zwar gesunken, die Höhe der Forderungen allerdings aus 41,2 Mrd. Euro gestiegen sind. Somit beträgt die durchschnittliche Forderungshöhe pro Insolvenz 1,45 Mio. Euro. Für dieses Jahr rechnet der Kreditversicherer mit einer geringen Zunahme der Zahlen von 1%, wobei im nächsten Jahr mit einem Rückgang von 2% gerechnet wird.

Weiterhin interviewte der Kreditversicherer Ralf J. Bopp, Direktor der Handelskammer Deutschland-Schweiz und Daniel Küng, CEO Switzerland Global Enterprise um Sie über das Verhältnis von Deutschland und der Schweiz zu befragen.

Dabei stellt Herr Bopp fest, dass der Außenhandel von Deutschland und der Schweiz bereits im Jahr 2012 negativ war, und auch in diesem Jahr noch nicht richtig in Schwung gekommen ist, was vor allem auf die Absatzschwäche in den Euroländern zurückzuführen ist. Eine Wende erwartet er erst für das nächste Jahr. Die europäische Staatsschuldenkrise wirkt sich vor allem auf die Zulieferanten von Investitionsgütern und Rohstoffen, wie Deutschland und der Schweiz aus. Der starke Schweizer Franken, der zu Beginn eine große Herausforderung für den Export darstellte, führte nun dazu, dass die Firmen Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Kostensenkungen durchführten und dieses Problem so in den Griff bekamen. Zuletzt führt der Direktor der Handelskammer aus, dass immer weniger Deutsche in die Schweiz ziehen würden, sich die Deutschen dort allerdings sehr wohl fühlten. Dieses positive Bild wurde durch das Interview mit Herrn Küng bestätigt, der ausführt, dass Schweizer Firmen ein sehr gutes Bild von deutschen Firmen als Geschäftspartnern haben. Zudem profitieren Schweizer Exporteure wieder zunehmend von deutschen Aufträgen, die den Auftragseinbruch vor drei Jahren fast vergessen lassen. Die Nichtmitgliedschaft der Schweiz in der EU sieht er jedoch nicht als Konfliktpotenzial an, sondern als Diskussionspunkt, der eine gute und enge Zusammenarbeit, vor allem mit den Nachbarländern, ermöglicht.

 

Lesen Sie hier die Insolvenzprognose: http://scnem.com/a.php?sid=4nehp.hi068i,f=5,u=5fa5e40add7ac503c3d3c3dd71ca99e0,n=4nehp.hi068i,p=1,artref=3353694,l=5papo1.2p01kf0

Lesen Sie hier das Interview mit Ralph Bopp: http://scnem.com/a.php?sid=4nehp.hi068i,f=5,u=5fa5e40add7ac503c3d3c3dd71ca99e0,n=4nehp.hi068i,p=1,artref=3353693,l=5papnz.2fi5f2h

Lesen Sie hier das Interview mit Daniel Küng: http://scnem.com/a.php?sid=4nehp.hi068i,f=5,u=5fa5e40add7ac503c3d3c3dd71ca99e0,n=4nehp.hi068i,p=1,artref=3353695,l=5papo2.kjkhoc