Der Kreditversicherer Euler Hermes hat in einer Medienmitteilung vom 24. April 2013 aufgezeigt, dass er teils starke Veränderungen des Weltmarkts erwartet, und sieht darin sowohl neue Chancen und auch Risiken.

Zuerst zeigt der Kreditversicherer auf, dass China immer noch das Land ist, welches den höchsten potenziellen Nachfrageanstieg bis 2015 verzeichnen kann (10%). Es folgen Angola und Nigeria auf Platz 5 bzw. 6. Zudem erwartet der Kreditversicherer einen Handelsanstieg innerhalb der Wirtschaftsgemeinschaft von 2000 bis 2015, der vor allem in Osteuropa (+453%) und den asiatischen Ländern (450%) stark ausfallen wird. Der Welthandel wird 2013 voraussichtlich um 7% (real um 4,1%) und 2014 um 11% (real um 5.9%) wachsen. Dabei unterliegt er einem grundlegenden Wandel, den der Euler Hermes in seiner Medienmitteilung aufzeigt.

Nachdem die Weltwirtschaft früher vom Prinzip der „vollständigen Globalisierung“ geprägt war, wird sie heute durch eine stärkere Regionalisierung geprägt. Dabei entwickeln sich teils ausgeprägte Unterschiede auf der Regional- und Branchenebene. Die starke Regionalisierung zeigt sich auch in den 240 erfassten Regionalverbänden. Schwellenländer profitieren von der Regionalisierung doppelt so stark wie die Industrieländer. Der Euler Hermes führt aus, dass sich die Handelsbeziehungen zwischen den Regionen verstärken, und so die Abhängigkeit vom Handel zwischen den Industrie- und Schwellenländern abnimmt. Zwischen 2001 und 2011 nahm dieser Handel um 12 Punkte ab. Gleichzeitig wuchs der interregionale Handel 19%, während der Handel zwischen den Industrienationen um lediglich 7% zunahm. Allerdings wird der interregionale Handel durch politische Beschränkungen und protektionistische Maßnahmen erschwert, was zu Problemen der Lieferanten führen kann. Auch globalisierte Branchen nehmen verstärkt am regionalen Handel teil. Einzelne, zu beachtende Besonderheiten führt der Kreditversicherer in seiner Medienmitteilung auf.

Langfristig prognostiziert der Kreditversicherer einen Rückgang des Handels zwischen den Industrieländern. Zunehmen hingegen wird der Handel zwischen den Industrie- und Schwellenländern. Einen starken Zuwachs wird es bei Handelsbeziehungen zwischen Schwellenländern und Wirtschaftsregionen geben. Dabei wird ein potenzieller Anstieg der Nachfrage in führenden Importländern erwartet, wodurch sich gute Wachstumsmöglichkeiten auszeigen können. Dieses gute Importpotenzial der nächsten drei Jahre wird vor allem der Chemie- Auto- und Pharmaindustrie zugestanden (+21% bzw. 20% bzw. 15%). Die Veränderung des Welthandels wird auf die Neuerschließung von Handelswegen zurückgeführt. Für die nächsten Jahre sieht der Kreditversicherer ein weltweites Wachstumspotential des Handels um 15%, von 820 Mrd. USD (630 Mrd. €) voraus.

Lesen Sie hier die gesamte Medienmitteilung: http://www.eulerhermes.ch/de/dokumente/medienmitteilung-handelswege-20130424.pdf